Fernsehen in der DDR


Radio und Fernsehen in der DDR

Ab den 1960er-Jahren gewinnt das Fernsehen zunehmend an Bedeutung. Die SED unterstützt die Produktion von Fernsehgeräten, da sie zum einen die Politik der Konsumorientierung befördert und zum anderen sieht die Partei große Möglichkeiten der ideologischen Beeinflussung.

Anfang der 1960er-Jahre besitzen etwa 25 Prozent der DDR-Haushalte einen Fernseher. Zehn Jahre später sind es bereits über 70 Prozent. Einige Formate, vor allem Unterhaltungsprogramme, finden ihr Publikum. Doch die Attraktivität des DDR-Fernsehens wird von der Bevölkerung nicht besonders hoch eingeschätzt.

Anzahl der Fernsehgeräte in der DDR:

Logo Deutscher Fernsehfunk
Bundesarchiv/Bildarchiv, 183-A1214-0008-001

Dies betrifft auch die „Aktuelle Kamera“, eine von 1952 bis 1989 halbstündige Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens. Die langatmige, realitätsferne Sendung verliert zunehmend an Bedeutung. Im Sommer 1989 schalten lediglich noch zehn Prozent der Bevölkerung die „Aktuelle Kamera“ ein. Im Laufe der Jahre laufen die Meldungen in Presse, Rundfunk und Fernsehen den wirklichen Lebensverhältnissen in Beruf und Alltag zuwider.

Die Sendung „PRISMA“ greift als einziges Format wirtschaftliche und soziale Thematiken kritisch auf. Über den Bereich von Alltagsproblemen wie die Produktion fehlerhafter Waschmaschinen und die Mühen einer Reparatur geht sie jedoch nicht hinaus.
Wirtschaftliche Problematiken und ihre Folgen wie kaputte Betriebe oder Umweltschäden werden nicht ausgestrahlt.

Eingaben an das Magazin "PRISMA" im Jahr 1968 - nach Bezirken gegliedert (in Prozent):

Eingaben an das Magazin
Quelle: ABL

Fernseh-Sendetürme in der DDR:

Fernsehverteilung in der DDR
Quelle: Bundesarchiv/ Bildarchiv / Bild 183-1986-1110-008

Bildergalerie:

Militärpolitische Strukturen beim Staatlichen Komitee für Rundfunk.:

Grafik erstellt aus: Bundesarchiv/ SAPMO, Bestand DR 6, Nr. 113
Grafik erstellt aus: Bundesarchiv/ SAPMO, Bestand DR 6, Nr. 113