Glasnost


Glasnost

Glasnost

Mit dem Machtantritt des sowjetischen Staatschefs Michael Gorbatschow im Jahr 1985 werden demokratische Reformen im Ostblock eingeleitet. Seine politische Formel lautet Glasnost (Offenheit/ Öffentlichkeit) und Perestroika (Umbau). Mit Glasnost soll die ideologisch begründete Einschränkung der Pressefreiheit gelockert und schließlich aufgehoben werden.

Forderung nach Pressefreiheit und deren Folgen in Leipzig

Forderung nach Pressefreiheit und deren Folgen in Leipzig

Mitglieder Leipziger politisch-alternativer Gruppen stellen offen die eingeschränkte Pressefreiheit in Frage. Anfang 1989 verfassen sie das Flugblatt mit dem Titel „Aufruf an alle Bürger unserer Stadt.“ Darin fordern sie die Leipziger auf, am 15. Januar, dem Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, zu demonstrieren.

Leipzig auf dem Weg zur Revolution

Leipzig auf dem Weg zur Revolution

In Leipzig entwickeln sich ab 1988 die Friedensgebete in der Nikolaikirche zu politischen Veranstaltungen. Die politisch-alternativen Gruppen treten zunehmend aus dem Schutzraum Kirche heraus und gewinnen immer mehr Sympathisanten. Darauf reagiert der Staat gewaltsam und die Sicherheitskräfte verhaften massenhaft die Demonstranten. Während der Leipziger Herbstmesse im September 1989 dokumentieren zahlreiche Vertreter der Westpresse das offen gewaltsame Vorgehen der Staatssicherheit. Die SED-Presse benennt die wahren Problematiken, die hinter den Protesten von Opposition und Ausreiswilligen stehen nicht. Stattdessen berichtet sie abschätzig über die Demonstrationen. Dennoch lassen sich die Menschen von einem Besuch der Friedensgebete nicht abbringen. Am 2. Oktober 1989 demonstrieren bereits 25.000 Menschen.