Glasnost


Glasnost

Glasnost

Mit dem Machtantritt des sowjetischen Staatschefs Michael Gorbatschow im Jahr 1985 werden demokratische Reformen im Ostblock eingeleitet. Seine politische Formel lautet Glasnost (Offenheit/ Öffentlichkeit) und Perestroika (Umbau). Mit Glasnost soll die ideologisch begründete Einschränkung der Pressefreiheit gelockert und schließlich aufgehoben werden.

Der sowjetische Staatschef Michael Gorbatschow.
Quelle: ABL

Die Perestroika zielt auf die Veränderungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Vehement verweigert sich die SED-Führung diesem Kurs. Dies wird vor allem zum XI. Parteitag 1986 deutlich. Zudem verhindert sie jegliche Informationen aus der Sowjetunion mit reformerischem Inhalt. Beispielsweise werden sowjetische Filme aus dem Programm der Leipziger Dokumentarfilmwoche herausgenommen. Ein Höhepunkt ist das Verbot der Auslieferung der in deutscher Sprache erscheinenden Zeitschrift Sputnik im November 1988. Dies stößt in der Bevölkerung auf Kritik, aber auch in den Reihen der SED-Getreuen.

Die Menschen in der DDR hoffen, dass auch in ihrem Land die dringend notwendigen Veränderungen nach sowjetischem Vorbild Einzug halten. Die Abwehrpolitik der politischen Elite stößt auf großes Unverständnis in der Bevölkerung. Die reale Situation in der DDR Ende der 1980er-Jahre erleben die meisten eben nicht als zukunftsorientiert und erfolgreich, wie das die SED in Zeitungen und Fernsehen vermittelt.

Im Gegenteil begegnen ihnen tagtäglich die kaputten Betriebe, die Versorgungsmängel, die Zustände im Kranken- und Pflegesystem, die Umweltzerstörung oder die verfallenden Innenstädte. Hinzu kommt die steigende Zahl der Ausreisewilligen. Viele müssen Abschied von jenen nehmen, die keine Zukunft mehr im Land sehen und in die Bundesrepublik übersiedeln.

Bildergalerie: